… und meist an sehr kurzer noch dazu.
Auch wenn es absolut irrsinnig klingt: es ist die Angst vor uns selbst, vor unserer wahren Größe, die uns immer wieder zur Flucht in alte Muster und Gewohnheiten, in scheinbare Sicherheiten, in das vermeintlich heile Nest, das wir uns aufgebaut haben, zwingt. Wir getrauen uns nicht, mit dem rauszugehen, was in uns steckt, weil wir nicht wissen können, was es für Kreise ziehen würde, wenn wir endlich ans Licht lassen, was bisher in einem dunklen Kämmerlein ein armseliges Dasein fristete – unser Potenzial und unsere Möglichkeiten. Sie wurden abgesperrt im letzten Winkel unseres Seins – zugunsten einer Scheinwelt, die uns kurzzeitig ein Gefühl von Halt gab, doch die nun auch immer mehr ins Bröckeln gerät, wenn z. B. Partnerschaften und Beziehungen nicht mehr funktionieren und sich auflösen, unsere bisherigen Jobs keine Erfüllung mehr schenken, Freundschaften in Frage gestellt werden, Menschen, an denen wir uns festgehalten haben, von uns gehen, bewährte Tagesabläufe nicht mehr greifen. Alles, woran wir festgehalten haben, zerrinnt uns zwischen den Fingern – eben deshalb, weil es endlich an der Zeit ist, zu erkennen, dass wir durch dieses Festhalten an scheinbaren Sicherheiten, die aber alle der steten Veränderbarkeit des Lebens unterliegen, auch unser eigenes Potenzial untergraben haben. Indem wir darüber nachdachten, was passieren könnte, was die anderen von uns denken könnten, was der Partner dazu sagen würde, was es für Reaktionen auslösen würde, hielten wir uns ständig zurück. Und so saßen wir zeit unseres Lebens in diesem so vermeintlich gemütlichen kleinen Nest und getrauten uns nicht, über den Rand zu schauen, weil wir gar nicht sehen wollten, was da noch vor uns läge, würden wir uns darauf einlassen. Denn das hätte immer bedeutet, dass sich etwas verändert, dass wir das heile Nest verlassen müssen und dieses Nest sich dann vielleicht auch auflösen könnte, dass wir uns auf einen „unsicheren“ Boden begeben, wo einfach nichts gewusst oder geplant werden kann, dass wir möglicherweise auch mal ganz den Boden unter den Füßen verlieren könnten, um wieder dort zu landen, wo es keine Sicherheiten und kein doppeltes Netz mehr braucht. In unserem Gefühl. In dem, was wir wirklich sind. Unendlich, unfassbar, und viel größer, als wir es je zu denken gewagt hätten. Lassen wir also unsere kurzen Leinen los, setzen wir einen Schritt aus dem Nest ins Leben – und erkennen wir, dass wir es immer selbst waren, die uns nicht zuließen.
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